Tag 69


07. Juni 2023

Um 10:00 Uhr sind wir vom Teatro de Silencio über einen längeren Feldweg abgefahren.

Hier haben wir auch in Italien zum ersten Mal eine Kuhherde gesehen. Auch in der Region Siena sind die Straßen ziemlich schlecht und erfordern die volle Aufmerksamkeit des Fahrers. Über Umwege, die, wegen durch das Unwetter entstandene Straßenschäden (Unterspühlungen), in Kauf genommen werden mussten, erreichten wir um 13:13 Uhr die Schwefelbäder von Bagni de Petrieole. Wir parkten am Straßenrand.
Sogleich begaben wir uns auf einen Erkundungsgang. Dabei trafen wir auf einen italienischen Hippie in seinen VW-Bus, der alle Klischees erfüllte. Sein großer Mischlingshund, ein Bernersennenhund hat da bestimmt auch mitgemischt, hatte sich zum Schlafen quer auf die Straße gelegt. Da aufgrund der Sperrungen kein Verkehr stattfand, war es für den Hund auch ungefährlich. Artur sprach sein Herrchen an und fragte, ob dieser hier über Nacht gestanden hätte. Der Hippie berichtete, dass es hier auch zu Einbrüchen in Autos kommt. Er selbst, hatte im letzten Jahr das Pech gehabt. Zurück an unserem Van, sahen wir tatsächlich Glassplitter von Autoscheiben auf der Beifahrerseite, auf dem Boden liegen. Diese lagen dort schon länger und waren nicht von uns…
Wir gingen weiter flussaufwärts entlang des Farma und sahen dann auch die Thermalbecken.

Es war nicht so viel los, als wir gedacht hatten. Rundherum gab es „alte Steine“, die Reste einer Befestigungsmauer. Anfangs rümpften wir die Nase, denn es roch heftig nach faulen Eiern. Bald gewöhnten wir uns an den Geruch oder die Rezeptoren in der Nase waren belegt und konnten nichts mehr aufnehmen. Wir stiegen dann nackt in ein Becken. Außer uns waren nur drei weitere Personen, ebenfalls nackt in den Becken.

Das milchig trübe Wasser war fast zu heiß. Wir hatten aber unterschiedlich temperierte Becken zur Auswahl. Nach zirka dreißig Minuten sind wir wieder raus und haben dann beim Mittagsschläfchen ordentlich nachgeschwitzt. Nach dem Kaffee trinken haben wir dann nochmal eine Runde gedreht. Inzwischen hat vor uns ein Schweizer eingeparkt und will ebenfalls über Nacht bleiben. Wir haben vereinbart, auf uns gegenseitig achtzugeben, denn hier liefen schon schräge Gestalten herum.
Wir hatten eine absolut ruhige Nacht.


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