Tag 70


08. Juni 2023, Bagni di Petriolo

Wir waren ausgeruht und voller Tatendrang. Nach dem Aufstehen sind wir mit Handtuch bewaffnet sofort los. Nach ein paar Schritten, einen bewaldeten Weg hinunter, waren wir in zwei Minuten bei den Thermalbecken.

Ein Pärchen war schon da. Wir hatten also einige Becken zur Auswahl und hatten uns für das wärmste entschieden, es war ca. 40 Grad warm. Heute gefühlt etwas kälter als gestern. Es war super angenehm.

Eine halbe Stunde waren wir drin. Wieder am Horst, hat Artur die Außendusche klar gemacht und wir konnten uns den Schwefel abwaschen. Danach gab es Frühstück und um 11:20 Uhr war Abfahrt.
Die Strada del Vino schlängelt sich in Serpentinen hoch und runter. Man kann weit in das bergige Land schauen und oben auf den Bergen sieht man die Dörfer prangen. Die Straße windet sich wie eine Schlange durch diese schöne Gegend mit Weinanbau und kleinen Olivenhainen.

Wir fuhren bei Sonnenschein (27 Grad) und in der Ferne sah man Regen niedergehen. Auf dieser Fahrt fühlte man sich fast wie beim Wellenreiten, – den Straßenzustand haben wir schon oft beschrieben. In Arcidono hatte es bei 21 Grad geregnet. Der Ort sah aus der Entfernung sehr schön aus. Hätte man die Häuser noch bunt angemalt, könnte es den Cinque Terre Konkurrenz machen. Jetzt regnete es auch hier und das Auto wurde kräftig geduscht. Statt, dass die Straßen besser wurden, verschlechterten sie sich sogar noch. Hinter uns im Van rumpelte es nach jedem Hüpfer, den das WoMo machte. Alles, was nicht in den Schränken war, zum Beispiel der Sachen die im Querregal im Schlafzimmer, fanden wir durcheinander auf dem Bett wieder. Es ist aber alles heil geblieben. Vor der Fahrt hatten wir das Gewürzregal aufgeräumt und verbarrikadiert, weil fast nach jeder Fahrt die Gewürzstreuer in loser Schüttung im Schrank lagen. Man musste dann vorsichtig die Klappe öffnen, damit einem nichts entgegenkam. Diesmal jedoch ist bei diesem Höllenritt erstaunlicherweise alles an seinem Platz geblieben.

Um 15:30 Uhr sind wir in Merciano auf dem Campingplatz Alveare del prinsi AA Camper angekommen. Ich hatte gleich meinen neuen Hexenbesen benutzt, bevor wir den Vorzeltteppich ausgelegt hatten. Ich hatte mich gewundert, warum so viel Brombeeren auf dem Boden lagen. Beim genaueren hinsehen waren es keine. Was denn dann? Mir half dann meine Pflanzenbestimmungs-App. Diese teilte mir mit, dass es die Früchte des schwarzen Maulbeerbaumes sind.

Wir standen nun neben so einem. Wir kannten diese Pflanze und deren Früchte bisher nicht. Wir haben sie, da essbar, natürlich gleich probiert. Die Früchte sind reif, wenn sie fast schwarz sind und sich gut vom Ast lösen lassen. Sie schmecken dann süß und fruchtig.
Es war sehr heiß und wir machten uns ein Mittagessen mit Brot, Käse, Wurst und Tomaten. Danach? – Ein Mittagspäuschen. 😉 Es war nun unter der Markise 29 Grad. Zum Kaffee gab es krosse Mürbeteigkekse mit ein bisschen Schokolade und dazu die frisch gepflückten süßen Früchte des Maulbeerbaumes.

Es kühlte langsam etwas ab und gegen 19:30 Uhr hatten wir Lust auf etwas Bewegung. Steil aufwärts ging es und der Weg nach Saturnia wurde immer schmaler und steiniger. Nach dreißig Minuten durchschritten wir ein altes Tor einer ehemaligen Befestigungsanlage und erreichten das kleine Dorf. Gleich linker Hand lag eine kleine Kirche. Sie war schlicht und das Abendlicht, welches durch zwei Giebelfenster schien, leuchtete sie schön aus.

Nach dem Dorfrundgang gelangten wir auf die Piazza. Ringsherum waren kleine Restaurants, Geschäfte und das Museum des Malers Aldi (den kannten wir nicht). Alles sehr überschaubar. Das war unser Besuch in Satunia. Zurück ging es über einen Schotterweg, nicht so steil, dafür eben länger. Leicht verwundert waren wir über die Dillfelder, an denen wir vorbeigingen.

Wie die wohl abgeerntet werden?
Heute gab es kein richtiges Abendessen. Für mich einen Joghurt und Artur hat sich scharf gewürzten Knabbermais reingeschaufelt. Wieder war ein herrlicher Tag zu Ende.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert